Vom 17. bis 19. September 2021 fanden in einem alten, nicht kaputtrestaurierten und schön gelegenen Gutshaus im vorpommerischen Ramin die 1. Raminer Literaturgespräche statt. Dort kamen 13 Künstler:innen und/oder Autor:innen zusammen, die sich in dieser Konstellation sonst wahrscheinlich nie leibhaftig begegnet wären. Zwei Tage und 2 Nächte tauschten sie sich in Lesungen, Vorträgen und Gesprächen aus über Dinge, die ihnen im Augenblick wichtig sind. Das geschah ohne Druck und völlig offen. Dass es trotzdem ein thematisches Leitmotiv gab, liegt an Sardanapal, dem letzten König des altassyrischen Weltreichs, der bereits vor 2800 Jahren die Schnauze voll hatte von Repräsentation, Macht und Krieg und lieber Feste feierte – gern auch in Frauenkleidern. Für ihn gab es, wenn man dem Mythos glauben will, nur ein Gesetz: „Lieb, trink und iss, der Rest ist keinen Heller wert.“ Aber dieses Gesetz sollte genauso auch für alle seine Untertanen gelten. Das war sein Wille. Dafür setzte er sich ein. Er wollte Verantwortung und Hedonismus gleichzeitig und keine persönlichen Privilegien. Das aber wollte sein Volk auf keinen Fall und stürzte den König. Die Umsetzung des Plans, eine Gesellschaft auf solidarischer Triebbefriedigung aufzubauen, scheiterte grandios, aber auf eine Weise, dass das Scheitern auch als großer Sieg gelesen werden kann. Warum das so ist, kann man bei dem englischen Dichter George Lord Byron lesen und auf dem Gemälde „Der Tod des Saradanapal“ des französischen Malers Eugene Delacroaux sehen.
Diese uralte Geschichte kommt einem in einer Gesellschaftsordnung wie der unsrigen, die Reichtum und „Fun“ als letztlich einzige Orientierungen anbietet, sehr gegenwärtig vor, auch deshalb, weil die wesentlichen Merkmale der Opposition gegen diese Ordnung damals und auch heute moralisches Kalkül, Intoleranz und autoritäres Denken sind.
Carl Hegemann
Nach seinem Studium der Philosophie, Soziologie und Literaturwissenschaften in Frankfurt am Main promovierte er 1982 mit einer Dissertation über Identität und Selbst-Zerstörung. Grundlagen einer historischen Kritik moderner Lebensbedingungen bei Fichte und Marx. Er war Gastprofessor an der HDK Karlsruhe sowie Professor für Dramaturgie an der HMT „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig. Seine Arbeit als Dramaturg führte ihn an zahlreiche Theater und Opernhäuser, so an das Burgtheater in Wien, nach Freiburg, Bochum, Köln, Zürich, Hamburg oder zu den Bayreuther Festspielen und nicht zuletzt an das Opernhaus in Manaus in Brasilien. Von 1996 bis 1998 war er Ko-Intendant am Berliner Ensemble. In der Zeit zwischen 1992 und 2017 arbeitete er immer wieder an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin unter der Leitung von Frank Castorf, insgesamt 15 Jahre, zuletzt als Chefdramaturg. Seine Arbeiten mit Castorf, Christoph Schlingensief, René Pollesch, Herbert Fritsch und dem Bühnenbildner Bert Neumann waren für das Theater prägend. 2018 gründete er die dramaturgische Beratungsagentur „Everday live“. Der Titel ist zugleich der Untertitel seines jüngsten, 2021 erschienenen Buches Dramaturgie des Daseins. Darin nimmt er in einem Gespräch mit Boris Groys Bezug auf ein Stück von René Pollesch – Solidarität ist Selbstmord. Hegemann ist Kurator der 1. Raminer Literaturgespräche. Der Titel des Projektes lautet Solidarischer Hedonismus.
Er studierte zunächst Literatur-, Kunst- und Medienwissenschaft an der Universität Konstanz und danach Literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Für sein erstes Theaterstück Der große Marsch, das 2011 bei den Ruhrfestspielen in Recklinghausen uraufgeführt wurde, erhielt er den „Kleist-Förderpreis“ für junge Dramatiker. Im selben Jahr wurde er für Einige Nachrichten an das All von Theater heute zum „Nachwuchsautor des Jahres“ gewählt. Es entstanden zahlreiche Stücke, die von Weimar bis Wien ihre Uraufführung erlebten und vielfach mit renommierten Preisen ausgezeichnet wurden, darunter 2013 mit dem „Förderpreis Komische Literatur“ oder 2015 mit dem „Nestroy-Theaterpreis“. Über sein Buch Monologe von 2014 schrieb Carl Hegemann: „Was Wolfram Lotz macht, ist schwarze Romantik. Er ironisiert die Ironie und schafft lebendige Denkbilder, die der grassierenden Gedankenlosigkeit des Theaters etwas nie Dagewesenes entgegensetzen. Genieverdacht.“
Seit 2008 entstanden fünf Stücke, die unter seiner Regie aufgeführt wurden und in denen er auch selbst spielt. Für seinen musikalischen Monolog Die Zeit schlägt dich tot erhielt er 2012 den Alfred-Kerr-Preis und 2014 den Ulrich-Wildgruber-Preis für seine Arbeit als Schauspieler, Autor und Regisseur. Nach seinem Schauspielstudium in Bochum gehörte er von 2000 bis 2005 zum Ensemble der Volksbühne Berlin. Er spielte u. a. am Schauspielhaus Zürich, am Burgtheater Wien und bei den Wiener Festwochen, am Schauspiel Köln, an den Münchner Kammerspielen, am Deutschen Schauspielhaus Hamburg und immer wieder an der Volksbühne, so in dem zusammen mit René Pollesch produzierten Stück Kill your Darlings! Streets of Beriadelphia. Zur Premiere am 9. Oktober 2019 eroberte er mit dem Stück Glauben an die Möglichkeit der völligen Erneuerung der Welt, das er abermals gemeinsam mit René Pollesch entwickelt und inszeniert hatte, als Schauspieler und Tänzer den Berliner Friedrichstadt Palast. Dafür wurde er 2020 zum wiederholten Mal in der Kritikerumfrage von Theater heute (Deutschland, Österreich, Schweiz) zum „Schauspieler des Jahres“ gewählt und im selben Jahr zusammen mit Pollesch für den Friedrich-Luft-Preis und den Nestroy-Preis für Beste Regie nominiert. Auch als Film- und Fernsehschauspieler ist Fabian Hinrichs bekannt geworden. 2005 erhielt er den New Faces Award für seine Darstellung des Hans Scholl in dem Oscar-nominierten Film Sophie Scholl – Die letzten Tage sowie 2010 den Max-Ophüls-Preis Schauspiel.
Die Zeitschrift Theater heute kürte ihn zum Nachwuchsregisseur des Jahres 2019. Seine Stücke feierten an großen deutschen Bühnen ihre Uraufführung, darunter an der Volksbühne Berlin, am Schauspiel Frankfurt, am Theater Bonn oder am Schauspiel Chemnitz, in Kooperation mit dem Theater an der Parkaue Berlin. Er erhielt zahlreiche Preise, so den Else-Lasker-Schüler-Dramatikerpreis 2015 für Traurigkeit & Melancholie und zuletzt den Friedrich-Luft-Preis 2018 für seine Oper Drei Milliarden Schwestern, die im selben Jahr an der Volksbühne Berlin uraufgeführt wurde. Über sein bisher letztes Stück, Das Deutschland, das der Autor in eigener Regie am ETA Hoffmann Theater Bamberg herausbrachte, heißt es, „Bonn Park hat ein Stück geschrieben und inszeniert, das so ungerührt ins Herz der netten deutschen Mitte zielt, dass man sich fragt, ob nicht genau dort der Echoraum angesiedelt ist, der den anschwellenden Bocksgesang vom rechten Rand der Republik verstärkt.“ (Jürgen Berger)
Als freie*r Künstler*in und Autor*in verfolgt Lynn Takeo Musiol unterschiedliche Wege. Nach dem Studium der Soziologie, Islamwissenschaften und der Internationalen Kriminologie in Hamburg, Budapest und Amman richtete sie*er den künstlerischen Blick auf Klima, Klasse und Queerness – zuletzt als kuratorische*r Assistent*in beim Herbstsalon des Maxim Gorki Theaters und als Kurator*in des Laboratory of Contested Space der Jungen Akademie Berlin. Seit 2019 ist sie*er Stipendiat*in der Akademie der Künste in Berlin. Zusammen mit Eva Tepest veröffentlicht sie*er Prosa, Essays und Kritik. In ihrem gemeinsamen TT-Blog zum Zustand des Theaters heute, veröffentlicht am Tag der Arbeit 2020, lesen wir: „Ich erwarte dich als Jüngling, Theater, und fand einen Saab 900 Turbo mit Lammfell auf dem Beifahrersitz […] wenn es darum geht, nach draußen zu schauen und anzuhalten, am Wegesrand den Blick auf unwegsame Weite, ziehst du einfach weiter. Weil du verkennst, dass der Boden, auf dem du fährst, für andere nicht begehbar ist.“
Sie wuchs in Wien, wo sie geboren wurde, und Warschau auf, studierte Volkswirtschaft in Wien und absolvierte später ein Studium am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Sie ist in verschiedenen Projekten vernetzt, die sich mit Literatur und Theater befassen. 2013 erhielt sie das Österreichische START-Stipendium für Literatur und 2018 den Exil Preis für Prosa. 2019 inszenierte und moderierte sie in Leipzig die Reihe Szenogramme I und II. 2021 wurde Das verkommene Land von ongoing project in Leipzig produziert. Sie gibt Kurse zum Kreativen Schreiben für Frauen mit Migrationserfahrung und für geflüchtete Frauen. Zudem veranstaltet sie Workshops zur Stärkung einer Haltung gegen Alltagsrassismus an Schulen in der Gesellschaft für Gemeinsinn. 2020 erschien im Residenz Verlag Roter Affe, ihr erster Roman. In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung schreibt Oliver Jungen über ihr Debüt, „ein philosophisch hintergründiger, sprachlich-symbolisch souveräner und psychologisch intensiver Roman […], der in seinem alle Innerlichkeit und alles dunkle Pathos begleitendem Beharren auf einer haptisch greifbaren Diesseitigkeit […] zum manischen Realismus gezählt werden darf, dem spannendsten Untergenre der Gegenwartsliteratur“.
Hier arbeitet sie mit Regisseuren wie Sebastian Baumgarten, Robert Wilson, Tilmann Köhler, Bernadette Sonnenbichler, David Bösch und Evgeny Titov zusammen. Seit kurzem leitet sie, gemeinsam mit Schauspieler Wolfgang Michalek, das Schauspielstudio der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig am Düsseldorfer Schauspielhaus. Ortiz gastierte bei den Salzburger Festspielen, bei den Bayreuther Festspielen und an der Oper Lyon. Ihr besonderes Interesse gilt spartenübergreifenden Produktionen. Als Musikwissenschaftlerin mit Schwerpunkt modernes und zeitgenössisches Musiktheater promovierte Janine Ortiz über die späten Opern Franz Schrekers, publizierte Bücher und Essays über das Schaffen des Komponisten und begleitete mehrfach Inszenierungen und Einspielungen seiner Werke. 2017 erschien ihr Buch „Nun ist alles beim Teufel“. Franz Schrekers späte Opern. Seit 2006 verfasst sie zudem Genreliteratur in den Bereichen Horror und Urban Fantasy unter Pseudonym.
Sein Debütroman Das Licht und die Geräusche erschien 2017. Für seine Filme und Drehbücher erhielt er zahlreiche Preise und Auszeichnungen. Er studierte zunächst Visuelle Kommunikation an der Kunsthochschule Kassel, Audiovisuelle Medien an der Kunsthochschule für Medien Köln, er ist Absolvent der Drehbuchwerkstatt München und war Stipendiat der Warschauer Andrzej Wajda Master School of Directing. Sein erster Film Über uns das All erlebte 2011 bei den 61. Internationalen Filmfestspielen in Berlin seine Uraufführung innerhalb der Sektion „Panorama Special“. Im Wettbewerb des 43. Internationalen Film Festival Rotterdam feierte sein zweiter Spielfilm Vergiss mein Ich Weltpremiere, sein dritter Spielfilm Der göttliche Andere kam 2020 in die deutschen Kinos. Gemeinsam mit Maria Schrader schrieb er das Drehbuch für ihren Film Vor der Morgenröte über Stefan Zweigs letzte Lebensjahre im brasilianischen Exil mit Josef Hader in der Hauptrolle. Für das ebenfalls zusammen mit Maria Schrader verfasste Drehbuch für ihre Screwball-Komödie Ich bin dein Mensch von 2021 erhielten beide eine Nominierung für den Deutschen Filmpreis in der Kategorie „Bestes Drehbuch“.
Während seiner Arbeit als Assistent für Christoph Schlingensief machte er erste Theatererfahrungen. Er studierte Geschichte und Philosophie in Berlin und danach Dramaturgie in Leipzig. Von 2016 bis 2020 war er Dramaturg am Schauspiel Köln. Auf der Berlinale 2012 feierte sein erster Kurzfilm Sometimes we sit and think and sometimes we just sit Premiere. „Ein Kammerstück im wahrsten Wortsinne, präsentiert dieser Film nicht nur den originellsten Titel, sondern auch das auf sparsame Art skurrilste Setting […] Da haust er nun wie der alte Diogenes in seiner Tonne und strahlt diese seltene Aura der Selbstgenügsamkeit aus, die alle um ihn herum anzieht“, heißt es in der Kritik. Es folgten weitere Filme für Kino (Whatever Happens Next) und Fernsehen, Theaterstücke und Prosa. 2013 erschien im Alexander Verlag sein Essay Verschwende Deine Zeit, inzwischen in dritter Auflage. Julian Pörksen geht es um Entschleunigung. Es geht ihm um die Darstellung von Gefangensein in der Leistungsgesellschaft, vor allem aber um den Ausbruch aus der „Zeitverwertungsökonomie“. Er findet Bilder als Autor und Regisseur, die voller Humor, bisweilen Selbstironie unsere Gesellschaft durchleuchten. „Theater, das in der reflexiven Endlosschleife angekommen ist“, schreibt Carl Hegemann über das Stück Wir wollen Plankton sein, „könnte man meinen, sei ein absoluter Endpunkt, ein leeres Abspulen, das sich totläuft, Pörksen hat das Kunststück vollbracht, aus dieser Sackgasse so etwas wie einen Höhenflug zu machen“. Für seine Arbeiten erhielt er wichtige Preise, den Förderpreis der DEFA-Stiftung, den Kompagnon-Förderpreis der Berlinale 2019 sowie den Ivan-Illich-Preis.
Seine Bücher und Essays sowie Aufsätze in Zeitschriften und Zeitungen verfasst er hauptsächlich in deutscher Sprache. Seit 1992 lebt er in Berlin. Bekannt geworden ist Guillaume Paoli 1996 als Theoretiker der „Glücklichen Arbeitslosen“, die mit verschiedenen Aktionen in Berlin auftraten, er war Mitherausgeber ihrer Zeitschrift müßiggangster. 2003 gründete er eine Ich-AG als „Demotivationstrainer“. Von 2008 bis 2013 war er Hausphilosoph am Schauspiel Leipzig unter der Intendanz von Sebastian Hartmann, wo er die „Prüfgesellschaft für Sinn und Zweck“ leitete. In seiner dort angesiedelten „Philosophischen Praxis“ tauschte er sich mit Menschen aus, die nach dem Sinn ihres Lebens suchen. Von 2014 bis 2017 veranstaltete er für den Verlag Matthes & Seitz im Roten Salon der Volksbühne am Rose-Luxemburg-Platz eine Diskussionsreihe mit dem Titel Im Zentrum des Übels. 2021 leitete er für das Literaturforum im Brecht-Haus die Reihe Nach der Ruhe vor der Sturm. Über Kollapsologie, Kapitalozän und Katastrophismus. Von ihm sind u.a. folgende Bücher erschienen: Demotivational Training (2013), Die lange Nacht der Metamorphose. Über die Gentrifizierung der Kultur (2017), Soziale Gelbsucht (2019).
Sie wurde in Freiburg im Breisgau geboren. Heute lebt sie in Berlin. Ihr erstes Theaterstück Ariel 15 oder die Grundlage der Verlorenheit wurde 2007 am Ballhaus Ost in Berlin uraufgeführt. Als Vierzehnjährige verfasste sie ein Drehbuch, das 2008 Grundlage für ihren Film Torpedo wurde, uraufgeführt bei den Hofer Filmtagen und mit dem Max-Ophüls-Preis ausgezeichnet. 2010 erschien ihr erster Roman Axolotl Roadkill, übersetzt in mehr als zwanzig Sprachen und für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert. Auf Anregung von René Pollesch schrieb sie Lyrics. 2011 wurde das Stück in ihrer Inszenierung und mit ihr als Darstellerin uraufgeführt. 2013 schrieb sie mit Blick auf Wedekinds Stück das Libretto für die experimentelle Oper Musik. I make hits motherfucker und führte selbst Regie. Ebenfalls 2013 erschien ihr zweiter Roman Jage zwei Tiger, ihr dritter Roman Bungalow folgte 2018. 2017 erhält ihr Regiedebut Axolotl Overkill den Special Jury Award for Cinematography des Sundance Film Festival. Helene Hegemann schreibt für Zeitschriften und Zeitungen. Sie war Stipendiatin der Villa Aurora in Los Angeles und des Toronto Filmfestivals.
Er studierte Mathematik und Philosophie an der Humboldt-Universität, Klavier (Jazz/Improvisation) an der Hochschule für Musik Hanns Eisler, sowie Filmkomposition an der HFF Konrad Wolf Babelsberg. Am Theater arbeitete Regenberg als musikalischer Leiter und mitunter auch Bühnenpianist u. a. mit Oliver Frljic, Sebastian Baumgarten, Nicolas Stemann, Karin Henkel, Karin Beier, Ivan Panteleev und immer wieder Milan Peschel, außerdem komponierte und produzierte er die Musik für diverse Tanzproduktionen und Filme. Darüber hinaus veröffentlichte Regenberg mehrere Musikalben und versuchte sich gelegentlich auch als Autor und Regisseur. Mit seiner früheren Lebensgefährtin Maria Kwiatkowsky entwickelte er die Kunstfigur „Paff Meisi“, und mit dieser Figur brachten sie ein Album (Intimtattoo) im Volksbühnenlabel raus und veranstaltete dort monatlich die Laid Night Show des „King of Cock“ im Roten Salon. Als Initiator, Regisseur, Drehbuchautor und Filmmusiker machte Regenberg einen Spielfilm und eine 12-teilige Webserie, Torstrasse intim, angeblich damals die erste in diesem Umfang weltweit. Er ist in das Klavierspiel des späten Sokolov verliebt und widmet viel Zeit und Liebe der Suche nach einem gesanglichen Ton, einem tiefenemotionalen Spiel sowie seiner eigenen Musik. Er war über Jahre schwer drogensüchtig, ist jetzt seit längerem clean und schreibt an einer groß angelegten Trilogie über seine Zeit als Junkie.
He is an award-winning writer, investigative journalist and filmmaker. His films have been shown on the German public broadcaster ARD, on ARTE, DR, SVT, and Channel 4 and at film festivals around the world. His film Snowden’s Great Escape won the best documentary prize from the German Television Academy in 2015. His film Secret Wars which exposed Germany’s previously unknown role in the US war on terror was awarded the RIAS Prize in 2013. The author of three books, Goetz has also worked as a producer at CBS’s 60 Minutes at the CBC’s “fifth estate”. As a staff journalist at DER SPIEGEL, he was awarded Germany’s Nannen Prize for his story about a German war crime in Afghanistan. His work has appeared in the Los Angeles Times, the Sunday Times, the Guardian, and the German newspaper the Süddeutsche Zeitung. In 2011, he joined the broadcaster NDR as Editor of Investigations. Born in Chicago and raised in New York, John has lived and worked in Berlin since 1989.
Er studierte E-Gitarre an der HMT Rostock, Komposition an der LTU Piteå in Schweden und Produktionstechnik am Recordinginstitute Detroit. Sein musikalisches Schaffen ist geprägt von improvisierter Musik, so pflegt er seit Jahren Kollaborationen mit dem Tablameister Swapan Bhattacharya in Kalkutta und dem franko-kanadischen Improvisateur Frédéric Lebrasseur. Als musikalischer Leiter und Komponist zeichnet er für mehr als 50 Theaterproduktionen, sowie verschiedene Kurzfilme verantwortlich. 2006 veröffentlichte er sein Soloalbum meditation for the nation und ist seitdem als Studio-Engineer für verschiedene Produktionen zeitgenössischer Musiker tätig. Mit seinem Livehörspiel Eine Elektrodysse tourte er für das Goethe-Institut und spielte weiterhin auf dem Jazzfestival Kopenhagen, dem Hörspielfestival „Prix Marulic“ in Kroatien, dem Multimediafestival „Mois Multi“ in Quebec und eröffnete 2018 als Gast bei „Machine de Cirque“ Stockholms Kulturfestival.
Seit der Veröffentlichung ihres Buchs MRX-Maschine bei Matthes und Seitz 2018 sind zahlreiche Essays in diversen Zeitungen und Zeitschriften erschienen. Als Dramaturgin entwickelte Meier gemeinsam mit der Choreografin Jule Flierl die Stücke Störlaut (Sophiensaele, CharleroiDanses Brussels, Rencontres chorégraphiques internationales de Seine-Saint-Denis Paris u.a.), Wismut – a nuclear choir (Residenz Schauspiel Leipzig und Sophiensaele Berlin.) und Menstrual Metal (Ausufern 2019, Uferhallen). Seit 2018 arbeitet Meier regelmäßig mit dem Performancekollektiv andcompany&Co zusammen. Gemeinsam mit andcompany&Co entwickelte sie als Co-Autorin und Performerin 1989: The great disintegration (HAU 2019) und Neue Horizonte: Eternity für Alle! (HAU 2020).
Credits und Nachweise
Biografische Autor:innenskizzen
Helga Thieme
Fotografie
Carsten Tabel (Foto Wolfram Lotz), Thomas Rabsch (Foto Janine Ortiz), Matthias Horn (Foto Carl Hegemann), Claudia Klein (Foto Helene Hegemann), Lars Schoenherr (Foto Gutshaus), Fuhr/Eventpress (Foto Fabian Hinrichs), Linda Rosa Saal (Foto Lynn Takeo Musiol)
Künstlerische Leitung
Everyday live (Carl Hegemann, Janine Ortiz)
Produktion
projekte.art – Christoph Martin Schmidt
Das Projekt wurde gefördert im Rahmen von „Neustart Kultur“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien durch den Deutschen Literaturfonds e.V.